Donnerstag, 3. November 2016

Franklinbälle für besseres Reiten

Physio-Riding Coach Konstanze Prüver hat die  Franklinbälle und Fazienrollen getestet. 
Hier ihr persönlicher  Eindruck:


Heute möchte ich Euch kurz berichten. Im Unterricht mit Claudia Christ durfte ich die Franklinbälle und Faszienrollen beim Reiten ausprobieren. Ich war davon sofort sehr angetan, so sehr, dass ich mir kurzerhand das Set von Eckart Meyners mit verschiedenen Bällen und Rollen gekauft habe. Die Bälle werden ein- oder beidseitig unter den Sitzbeinen, Oberschenkeln oder Oberarmen platziert. Die Wirkung ist verblüffend.
Die Bälle bzw. die Faszienrollen tragen dazu bei, dass sich die Muskulatur und die Faszien lösen. Darüber hinaus werden Bewegungen anders bzw. stärker auf den Reiter übertragen. Dieser ist gezwungen, sich ständig sich an die verändernde Situation anzupassen. Durch die vielen Variationsmöglichkeiten mit den Bällen können immer wieder neue Impulse gesetzt werden. Koordination, Balance, Reaktions- und Rhythmusfähigkeit werden geschult.
(Foto: Konstanze Prüver)

Die Bälle und Rollen können in allen Gangarten eingesetzt werden.
Mein Training sah heute z.B. so aus:
Da ich immer mal wieder mit Verspannungen in der Lenden- und Gesäßmuskulatur zu tun habe und dann merke, dass ich beim Reiten nicht gut mitschwingen kann und zu fest im Becken bin, favorisiere ich den einseitigen Einsatz der Franklinbälle unter den Sitzbeinen und danach die wassergefüllte Faszienrolle.
Auf den grünen Bällen bin ich im Schritt geritten. Ca 10 Min mit Wechsel der Gesäßhälften und mehreren Handwechseln. Danach ein paar Runden ohne Bälle. Ich habe sofort gespürt, dass ich mit beiden Gesäßhälften flächiger im Sattel sitze. Dann nochmal die wassergefüllte Faszienrolle. Mit dieser bin ich auch im Trab und Galopp geritten. Im Trab kann mit der Rolle nur ausgesessen werden. Ich fand es sehr anstrengend , weil man sich gut ausbalancieren muss und über die Bauch- und Rumpfmuskeln stabilisieren. Festklemmen geht nicht ;-), da man durch die Rolle etwas höher als normal sitzt und so die Lage der Beine verändert ist.
Galopp ist bei Jamiro und mir immer etwas „Baustelle“. Jamiro fällt es nicht so leicht sich auf die Hinterhand zu setzen und schön bergauf zu springen, weshalb er sich entweder im vorwärts verhält oder sehr flach im Galopp wird. Heute war es mit der Rolle, aber auch danach deutlich zu spüren, wie er den Galopp schön durchspringt und flüssig und rund auf dem Zirkel galoppiert. Nach dem Entfernen der Rolle fühlen sich die Gesäßmuskeln wie massiert an, weich und gut durchblutet. Man hat das Gefühl, den Sattel richtig auszufüllen. Ich konnte im Galopp ruhiger sitzen und besser mitschwingen.
Das tolle ist, dass man den veränderten Sitz sofort dem Pferd anmerkt. Jamiro kommt weicher in Anlehnung, kaut zufrieden, geht flüssiger vorwärts und nimmt schön den Rücken mit. Da wir beide auch immer mal wieder Zeiten hatten, in denen es nicht so gut lief und er gesundheitlich angeschlagen war und wir dadurch nicht richtig trainieren konnten, freue ich mich umso mehr über tage wie heute, wo alles rund lief.
Auch meine Reitschüler dürfen an den neuen Bewegungserfahrungen mit den Bällen und Rollen teilhaben. Ich kann es nur empfehlen.
Demnächst versuche ich auch mal mehr Fotos ......

Konstanze Prüver ist Dipl.-Psychologin, Physiotherapeutin und Reittherapeutin  

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