Dienstag, 18. September 2012

Alles ist nichts ohne einen guten Plan


Viele Reiter setzen sich jeden Tag auf ihr Pferd und „...schauen dann mal, was sich so ergibt.“
Ist das Pferd schnell, reiten sie langsamer, ist es langsam reiten sie schneller,
Dann probiert man mal die Biegung und wenn der Zirkel gut geht auch mal eine Volte und stellt wie jeden Tag vorher fest, dass es zu einer Seite besser geht als zur anderen.
Zum  Schluss reitet man noch den Mitteltrab durch die Diagonale und ärgert sich dass das Pferd mal wieder nur los rennt oder freut sich, dass zufällig mal ein paar verlängerte Tritte zustande kommen - ob das am nächsten Tag auch wieder so geht... wer weiß.

Oft frage ich einen Reiter, woran er gerade mit seinem Pferd arbeitet und bekomme zur Antwort: „Wir wollen nächstes Jahr A-Dressur reiten“.

Viele Reiter üben jahrelang jeden Tag das gleiche und merken gar nicht, dass sie wie ein Hamster im Rad sich ständig anstrengen ohne sich weiter zu bewegen.
Das muss nicht so sein. 

Das Geheimnis der guten Ausbildung ist immer ein guter Ausbildungsplan. Ob man mit dem Clicker arbeitet, sich im Westernreiten übt, Boden- und Langzügelarbeit macht oder auf dem Turnier gewinnen will, ob man talentiert ist oder nicht,  alles ist nichts ohne einen guten Plan.

Wie erstellt man sich einen Trainingsplan?
Erster Schritt: Man beurteilt den Ist-Zustand von Reiter und Pferd und setzt sich dann ein Ziel, das man erreichen möchte.
Zweiter Schritt: Man definiert zu diesem einen Ziel Unterziele und davon so viele wie irgendwie möglich. Je mehr Unterziele ich definieren konnte, desto kleiner sind meine Ausbildungsschritte und desto größer sind meine Ausbildungserfolge, denn die kleinen Schritte können Mensch und Tier gut meistern.

Dann muss ich mir noch zu jedem Ausbildungsziel einen Ausbildungsweg, eine Strategie, überlegen.
Hierbei sind 2 Aspekte von elementarer Wichtigkeit: 1. Der Mensch UND das Pferd müssen verstehen, was sie gemeinsam tun wollen und 2. der Mensch und das Pferd müssen körperlich in der Lage sein, die Ausbildungsschritte gemeinsam zu gehen.
Oft werden die einzelnen Ausbildungsschritte und Unterziele zu hoch angesetzt und dann fehlt es an körperlicher Gelenkigkeit oder Kraft und Kondition (das trifft für Mensch und Pferd gleichermaßen zu) und die Ziele müssen neu definiert werden, die Ausbildungsschritte müssen noch kleiner formuliert werden.

Diese Ausbildungsplanung sollte man schriftlich vornehmen. Je genauer man sich aufschreibt, welche Ziele man erreichen will und welche Tätigkeiten (Hilfengebung, Kommunikation mit dem Pferd) ganz genau dafür ausgeführt werden sollen, desto größer sind die Erfolgsaussichten. Weiterhin ist es sehr sinnvoll sich per Video filmen zu lassen um dann zuverlässig kontrollieren zu können, ob man auch wirklich das getan hat, was man sich vorgenommen hat.

Beim PHYSIO-RIDING ist die Trainingsplanung ein sehr wichtiger Arbeitsbereich des Coaching für Reiter. Der Reiter bekommt eine eigene Trainingsmappe und der PHYSIO-RIDING Coach hat Formulare dabei, in denen er mit dem Reiter gemeinsam Ziele und einzelne Arbeitsschritte übersichtlich in der Mappe so notiert, dass der Reiter zu jeder Zeit mal eben nachschlagen kann, woran er gerade arbeitet und welche kleinsten Arbeitsschritte er sich vorgenommen hat.

Jedes einzelne Ziel wird mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln erarbeitet, man nutzt Übungen mit Leckerli, Bodenarbeit und Lektionen in der Reitstunde alles so logisch aufeinander aufgebaut, dass Missverständnisse ausgeschlossen werden können.

So macht die Ausbildung Spaß, denn sie geht einen guten, systematischen und harmonischen Weg.

Alle Informationen rund um die Ausbildung zum PHYSIO-RIDING Coach finden Sie auf
www.physio-riding.de unter "Lernen".