Samstag, 14. Juli 2012

Die Bedeutung des Wortes "Treiben"

         

Über die Missverständnisse zur Bedeutung des Wortes "Treiben"



Als alte Reitmeister ihre Reitlehren schrieben  und das Wort "treiben" benutzten, konnte sich jeder Leser etwas darunter vorstellen, denn für jeden Menschen war es selbstverständlich das Viehherden "getrieben" wurden.
Heute begegnet uns dieses Wort im normalen Alltag nicht mehr und deshalb verstehen viele Reiter den Sinn dieses Wortes nicht mehr richtig.

Treiben bedeutete, hinter dem Tier zu gehen oder zu laufen und es mittels Signalen (Gerte) zum vorwärts gehen oder laufen aufzufordern.

Heute denken leider viele Reiter, "Treiben" bedeutet, dem Pferd die Eingeweide herauszuquetschen. Sie meinen: "Je stärker ich mit dem Schenkel drücke, desto mehr treibe ich und wenn das nicht reicht, brauche ich Sporen, um noch mehr Druck zu erzeugen....."

Seltsamerweise werden die Pferde dadurch nicht fleißiger sondern immer langsamer und "triebiger" wie das dann genannt wird. Druck mit dem Schenkel animiert die Bauchmuskeln (auf dem Bild weiß gestrichelt dargestellt) zum anspannen. Werden Bauchmuskeln ständig angespannt, behindert das die Fortbewegungsmöglichkeiten des Pferdes, denn für eine gesunde Fortbewegung müssen die Bauchmuskeln sich während der Rückführung der Hintergliedmaße entspannt dehnen lassen.

Richtiges Treiben bedeutet: Ich gebe ein Signal, dass das Pferd wahr nimmt und es reagiert darauf freiwillig mit mit mehr Aktivität der Hinterhand.
Welches Signal ich benutze, verabrede ich vorher mit dem Pferd. Dieses Signal kann ein leichtes Anlegen des Schenkels, ein leichtes Anlegen der Gerte oder auch ein Stimmenkommando sein. Es ist auch möglich als Signal ein berühren des Widerristes oder ein Verändern der Schenkellage zu wählen. Wichtig ist einzig und allein, dass mein Pferd und ich exakt verabreden, was das Signal zu bedeuten hat. 
Hierfür gibt es verschiedene Möglichkeiten, die aber alle auf die positive Bestärkung/Belohnung beruhen müssen, wenn das Pferd gerne dem Signal folgen soll.

Wichtig ist also, dass das Pferd die Bedeutung des Signals versteht und dann selbstständig und freiwillig agiert. So bleibt das Pferd bewegungsfreudig und gesund, Versammlung entwickelt sich spielerisch und harmonisch und Reiten macht Spaß!


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